Name d. Methode

Wie religiös bin ich?

Ziel(e)

· Die eigene Religiosität und die Religiosität anderer besser kennen lernen

· Ein Verständnis für die Unterschiedlichkeit der individuellen Definition von „Religiosität“ entwickeln

Gruppengröße

8-25 Personen

Sprachniveau

mittel

Dauer

30 Minuten

Besonderes Material

In der Mitte des Raumes wird eine Linie mit Tesakrepp abgeklebt. Diese stellt eine imaginäre Skala von 0 (trifft überhaupt nicht für mich zu) bis 10 (trifft 100 Prozentig für mich zu).

Beschreibung

1. Nacheinander werden Aussagen vorgelesen. Die Teilnehmer_innen werden gebeten, sich entsprechend ihrer Einstellung auf der Linie zu positionieren. Dabei wird den Teilnehmer_innen auch die Möglichkeit angegeben, sich bei unbequemen Fragen zu enthalten, bzw. einfach eine beliebige Position einzunehmen. Nachdem sich alle positioniert haben, fragt die Anleitung, wer von ihnen den Grund für seine/ihre Positionierung nennen möchte. Eine Diskussion dieser Aussagen findet nicht statt und muss von der Anleitung gegebenenfalls unterbunden werden.

Beispiele für Aussagen:

  • Ich bin religiös!
  • Religion spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben!
  • Religion spielt in meiner Familie eine wichtige Rolle!
  • Ich besuche regelmäßig ein Gotteshaus/Gebetsort
  • Ich befolge die Regeln, die durch meine Religion gesetzt sind!
  • Tägliche Gebete sind für mich von großer Bedeutung.
  • Es ist wichtig, jemanden aus meiner eigenen Religion zu heiraten.
  • Religiöse Gesetze sind bedeutender als die Gesetze eines Landes.
  • Ich würde alles tun, um Gottes Erwartungen zu erfüllen.
  • Weitere Aussagen können je nach Bedarf hinzugefügt werden.

Hinweise

Diese Übung ist besonders geeignet zum thematischen Einstieg zum Thema „Religiosität“, nicht aber zum Kennen lernen in einer fremden Gruppe. Fragen zu Religiosität sind immer auch sehr persönliche Fragen. Hier ist Fingerspitzengefühl und eine Kenntnis der Teilnehmer_innen wichtig. Die Anleitung sollte unbedingt vorher einschätzen, welche Fragen

in der jeweiligen Gruppe geeignet sind. Generell ist eine vertrauensvolle Atmosphäre eine wichtige Voraussetzung. Die Teilnahme sollte immer freiwillig sein. Provokative Fragen wie oben können in Ordnung sein, keinesfalls jedoch Fragen, die persönlich entblößend wirken könnten oder die nur auf bestimmte Religionsgruppe abzielen!

Quelle

Zusammengestellt aus: Toolbox Religion. Interreligiöse Kompetenz für internationale Jugendbegegnungen und Jugendreisen, IJAB e.V. und transfer e.V., Bonn/Köln, 2009, Methoden: „Wie religiös bin ich?“ S. 154, “ Lauf auf der Wertelinie“ S. 142 und „Interreligiöses Speeddating“ S. 164.