Eine Ausstellung in Ingolstadt zeigt vom 30. April – 31. Oktober 2015 die enge Beziehung zwischen Bayern und Frankreich zur Zeit von Napoleon.

Auf der Internetseite des Museums gibt es schon einen spannenden Einblick in die transkulturelle Interaktion der beiden Nachbarreiche:

„Zu erinnern ist an die tausende bayerischen Soldaten, die vor allem 1812 in Russland ihr Leben ließen. Andererseits erfüllte sich für Bayern der Traum von militärischem Glanz und außenpolitischer Größe. Napoleon führte Bayern – anders als Preußen – nicht in die Niederlage, sondern zum Sieg. Das Bündnis mit dem Kaiser der Franzosen brachte Bayern die Königskrone, ein vergrößertes Territorium, das bis heute Bestand hat, und die erste liberale Verfassung. Damals begann das moderne Bayern – und sein „Geburtshelfer“ war Napoleon.“ 1

Schon die Stammesbildung der „Urbayern“, der sogenannten Bajuwaren, war ganz transkulturell gewesen. Der Stamm hatte sich aus verschiedensten Volksgruppen gebildet: aus Resten der keltischen Bevölkerung zwischen Donau und Alpen, aus einheimischen Römern, aus alemannischen, fränkischen bzw. thüringischen, ostgotischen und langobardischen Volkssplittern und aus germanischen Söldnern der römischen Grenztruppen.

Übrigends selbst der bayrische Landesname trägt transkulturelle Spuren. Das Bayern nämlich heute mit „y“ geschreiben wird, geht auf eine Anordnung von König Ludwig I. König von Bayern, vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die vorher geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Der König hatte sich bewußt für das „griechische“ Ypsilon entschieden, da er bekennender Fan des hellenistischen Griechenlands war.

  1. Quelle: http://www.hdbg.de/napoleon