Als äußerlich sichtbares Merkmal sind Hautfarben immer wieder Teil von Stereotypisierungen geworden. Besonders durch den Kolonialismus wurden Hautfarben mit rassistischen Bildern und Vorstellungen verbunden.
Achtung Triggerwarnung: Die Seite enthält rassistische Darstellungen und Texte
Die rassistische Farblehre des Charakters
1748 teilte der schwedische Naturforscher Carl von Linné Menschen in verschiedene (Rassen-)Typen ein. Nach der Lehre des Aristoteles, kategorisierte er die Menschen in vier Farben: weiß, rot, schwarz und gelb. Dabei standen die imaginären Hautfarben eher für zugeschriebene Charaktereigenschaften: So gab Linné den Ureinwohnern Nordamerikas die Farbe rot, da sie, so seine Erklärung, in ihrem Wesen feurig und wild waren.
Menschen aus China wurden mit der Farbe Gelb belegt, weil Linné einmal gehört hatte, dass die Menschen jenseits des Urals gute Kaufleute seien. Da dafür die Galle zuständig ist und diese eine gelbgrünliche Färbung hat, war der neue Terminus schnell geboren.
Bewertung der Hautfarben
Weiße Haut wurde von den europäischen Kolonialisten als hochwertiger wahrgenommen. Ob in Comics oder Werbe-Kampagnen, Weiß stand oft für überlegen, herrschend, normal, besser, sauber und rein, während andere Hautfarben als minderwertig, unterlegen, dienend, unnormal, dreckig und unrein dargestellt wurden.
Exotische Vergleiche
Dunkle Hautfarben wurden und werden in der europäischen Werbung gerne benutzt. Mit ihnen wird oft Exotik und “Geschmack der Ferne” in Verbindung gebracht. Oft standen dunkle Hautfarben für Kaffee, Schokolade oder andere “exotische”, also nichtalltägliche, Genusswaren.
Die dargestellten Menschen wurden dabei oft in einer dienenden oder bedienenden Pose dargestellt, halb nackt, erotisch/exotisch oder auch verführerisch.
Hinter der ästhetischen Fassade stecken kolonial-rassistische Bilder und Zuschreibungen, die Schwarze und People of Color oft abwerten und zur Projektionsfläche weißer Sehnsüchte und Vorstellungen machen. Besonders oft betroffen von den erotisierenden/exotisierenden Bildern sind Darstellungen von Frauen. Hier vermischen sich Stereotype von Hautfarben mit Geschlechter-Stereotypen.
Wilde Assoziationen
In der Werbung werden Schwarze und People of Colour auch mit Attributen wie etwa “wild” in einen rassistischen Zusammenhang gebracht.
Schwarz als Kategorie des Negativen
Das die Bezeichnung “schwarz” wird im deutschen Sprachgebrauch oft negativ verwendet. In der Werbung wird die Hautfarbe damit bewusst oder unbewusst in Verbindung gebracht.
Rassistische Stereotype und ihre Attribute
Die Bilder, Attribute und Rollenzuschreibungen in Bezug auf Hautfarbenkonstruktionen haben eine klare koloniale Tradition, die sich bis heute wiederfinden. So sind von den kolonialen Eroberern des afrikanischen Kontinents mit Vorliebe Darstellungen von Menschen mitgebracht worden, die halb-nackt, oder spärlich bekleidet sind.
Auch deutsche “Wissenschaftler” haben im 19. Jahrhundert zu diesem Bild beigetragen. So brachten sie mit Vorliebe Bastkostüme von ihren Reisen aus den Ländern Afrikas mit, selbst als diese Bekleidung dort schon lange durch indische Baumwollkleidung verdrängt worden war.
Weitere gängige Elemente des Stereotypen waren die einfache Bewaffnung durch einen Speer, große goldene Ohrringe, eine Überzeichnung von Lippen und Augenpartie und besondere Frisuren. Dazu kommen dann wahlweise noch Knochen in den Haaren (vielleicht Menschenfresser?), Trommeln oder Masken.
Viele der benannten Stereotype sind auch heute noch in unserer Umwelt zu finden.
Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten
Eine weiterer großer Einfluss auf die Stereotype von Hautfarbenkonstruktionen in Europa, sind die omnipräsenten Werbungen der Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.
Wissenschaftliche Artikel und mehr zu dem Thema Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten, gibt es auf der Aktionshomepage white-charity, oder im gleichnamigen Film:
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