Ein Videoclip der zeigt, wie Kinder reagieren, wenn Jungen besser bezahlt werden als Mädchen. Dass das nicht fair ist, versteht jedes Kind. Ein Video, das bei der pädagogischen Thematisierung die Debatte zum Gender Pay Gap anregen kann.

Gender Pay Gap

Der sogenannte Gender Pay Gap beschreibt den prozentualen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von angestellten Männern und Frauen.

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen lag 2018 in Deutschland um 21 % nied­ri­ger als der Verdienst der Männer. Ändern möchte das z.B. der jährliche Equal-Pay Day

Verzerrte Darstellung

Das Video emotionalisiert den Sachverhalt mit Musik und unschuldigen Kindern. In der Einfachheit des Experiments verstärkt es zudem eine verzerrte Wahrnehmung des Gender Pay Gap. So wird nämlich im Video und in Diskussionen oft angenommen, das Arbeitgeber Frauen systematisch weniger bezahlen als Männern in vergleichbaren Positionen und Berufen. Tatsächlich ist der Sachverhalt komplexer. Die 21% weniger Lohn bekommen Frauen vor allem, weil „Frauenberufe“ schlechter bezahlt sind und Sorgearbeit vor allem von Frauen geleistet wird. Das ist nicht weniger skandalös, aber richtiger.

Noch keine Gleichheit

Weitere Zahlen machen deutlich, dass Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern in Deutschland noch lange nicht erreicht ist. In einer repräsentativen Studie des Bundesfamilienministeriums von 2016 hatten Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren etwa die gleichen Schulabschlüsse wie Männer – und 82 Prozent hatten eine berufliche Qualifikation. Dennoch waren nur 39 Prozent der Frauen in Vollzeit beschäftigt, aber 88 Prozent der Männer.

Das Video findet ihr hier bei bento.