Das Konzept der Interkulturalität bestimmt seit den 80er Jahren  die Wahrnehmung von Kultur und Begegnung. In den 90er Jahren hoffähig geworden, ist das Konzept nun auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Doch von wissenschaftlicher und pädagogischer Seite hagelt es seit Jahren Kritik. Unter dem Begriff Interkulturalität finden sich bis heute gefährliche Vereinfachungen des alten Kulturbegriffs, aber auch neuere kritische Ansätze.

Interkulturalität ist nicht Interkulturalität

Interkulturalität umfasst eine große Bandbreite an Vorstellungen und Konzepten von Kultur und Begegnung. Um die neueren Konzepte von Interkulturalität mit dem neuen Kulturbegriff von älteren Konzepten mit alten Kulturvorstellungen abzugrenzen, benutze ich in Seminaren die selbstgewählte Unterscheidung von klassischer Interkulturalität (alt) und Interkulturalität 2.0 (neu). Im Folgenden sollen beide unter dem Begriff der Interkulturalität geführten Kulturkonzepte (die eher zwei Pole, als zwei Teile darstellen) kurz erklärt werden.

Klassische Interkulturalität

Nach Konzepten der klassischen Interkulturalität sind Kulturen Orientierungssysteme, die Denken, Wahrnehmung, Werte und Handeln der Mitglieder von Gemeinschaften bestimmen (Alexander Thomas). Da Menschen die Kulturen durch soziale Lernprozesse verinnerlichen, haben alle einen, ihr Verhalten prägenden, kulturellen Hintergrund. Damit können Menschen verschiedenen Kulturkreisen zugeordnet werden.

Menschen mit kulturellen Hintergründen

Klare Zuordnungen

Kulturen können im klassischen interkulturellen Denken definiert und beschrieben werden, Unterschiede und Eigenschaften sind feststellbar. Damit ist eine klare Zuordnung in Eigen und Fremd oder Wir und die Anderen möglich. Du bist Deutsch, ich bin Französisch, Ich bin westlich und Du asiatisch usw.

Interkulturell gleich international?

Ich möchte behaupten dass mit interkulturell in 98% der Fälle international gemeint ist. Das heißt es geht meist nicht generell um Kulturen im Sinne einer Multikollektivität, sondern um Nationalkulturen. Als Trainer der interkulturellen Bildung (wie ich mich selbst über acht Jahre bezeichnete) wurde ich jedenfalls immer dann angefragt, wenn es um die Vorbereitung oder Begleitung eines Auslandsaufenthaltes, eine internationale Begegnung, oder aber um das Zusammenleben mit Menschen mit sogenannten Migrationshintergrund ging. Die Google-Bildersuche  spuckt unter dem Begriff interkulturell auch eindeutige Bilder internationaler Begegnung aus.

 Die interkulturelle Begegnung

Bei der interkulturellen Begegnung kommt es zum Aufeinandertreffen von Eigen- und Fremdkultur bzw. von zwei verschiedenen Kulturkreisen.

interkulturelle Begegnung

In einer Begegnungssituation entstehen „kulturelle Überschneidungssituationen dann, wenn es zu wechselseitigen Beziehungen zwischen Eigenem und Fremdem kommt.1

 Spannungsreicher Zwischenraum voller Fettnäpfchen

Die Interaktionsebene der kulturellen Überschneidungssituationen “inter” (lat. = zwischen) gibt  gibt dem Konzept den Namen: “Interkulturalität”. Interkulturalität beschreibt also im Wesentlichen das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen, die dann eine spannungsreiche “Zwischenebene”, die “Interkultur” bilden.

Diese Ebene wird von Alexander Thomas wie folgt beschrieben:

Zwischen dem Eigenkulturellen und dem als „fremd“ Empfundenen „entsteht ein Zwischenraum der Uneindeutigkeit, Vagheit und Neuartigkeit, der bedrohlich oder auch anregend wirken kann. Alltagssprachlich ausgedrückt, liegen hier die “Fettnäpfchen” bereit, in die man geraten kann, wenn man sich auf Fremdheit einlässt, aber zu wenig über sie weiß und nichts von ihren Merkmalen und Eigentümlichkeiten versteht.2

Konflikthafter Zusammenprall

Auch wenn die Interaktionsebene potentiell bereichernd sein kann wird sie im interkulturellem Lernen vor allem als konflikthaft beschrieben:

Es treffen verschiedene Weltbilder, Lebensformen, Denk- und Handlungsweisen aufeinander, die dazu führen, dass durch Unwissenheit über das Fremde Konfliktpotenzial gegeben ist. Die interkulturelle Interaktion kann als Aushandlungsprozess zwischen den Interaktionspartnern verstanden werden, in dem die Individuen neue Standards für den Umgang miteinander aushandeln. Unter günstigen Bedingungen kann dieser Prozess als eine wechselseitige Anpassung bezeichnet werden, in der das interaktive Verhalten sowohl vom Eigenen als auch vom Fremden bestimmt wird.3

Auch mit diesen kulturellen Überschneidungssituationen sind letztlich oft internationale Begegnungen gemeint:

Aufgrund von zunehmenden Globalisierungstendenzen kommt es in unserer Welt zu immer mehr interkulturellen Überschneidungssituationen. Menschen aus kulturell unterschiedlichen Kontexten kommen in Kontakt miteinander, sei es im beruflichen oder privaten Bereich.4 

Im Gegensatz zu den relativ homogenen Nationalkulturen werden diese internationalen – oh Verzeihung – interkulturellen (!) Interaktionen als schwierig und Spannungsreich beschrieben.

Diese interkulturellen Interaktionen sind nicht immer von gegenseitigem Verständnis geprägt, ganz im Gegenteil entstehen in und mit ihnen oft Schwierigkeiten und Konflikte. Dies liegt daran, dass sie wesentlich komplexer und problematischer sind als intrakulturelle Interaktionen.5

Interkulturelle Kompetenz für die “Problemzone”

Um sich letztlich erfolgreich in der von Missverständnissen verminten  und mit Fettnäpfchen besetzten Problemzone der “Interkultur” bewegen zu können, braucht es interkulturelle Kommunikation, interkulturelles Lernen und interkulturelle Kompetenz.

Nach Hiller ist interkulturelle Kompetenz ein Set von skills (Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten), die die interkulturell kompetente Person dazu befähigen, in interkulturellen Überschneidungssituationen in einer effektiven und angemessenen Weise zu handeln.6.

Interkulturelle Kompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Urteilen, Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu respektieren, zu würdigen und produktiv zu nutzen im Sinne einer wechselseitigen Anpassung, von Toleranz gegenüber Inkompatibilitäten und einer Entwicklung hin zu synergieträchtigen Formen der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens und handlungswirksamer Orientierungsmuster in Bezug auf Weltinterpretation und Weltgestaltung.7

Kritik an der klassischen Interkulturalität

Folgende Kritikpunkte werden gegen das Konzept der Interkulturalität angeführt:

  • Essentialisierung kultureller Zugehörigkeit und Differenz
  • kulturalistische Reduktion sozialer Verhältnisse
  • Menschen werden auf ihre (Herkunfts-)Kultur reduziert, damit erfolgt eine Stärkung des national/ethnischen Unterscheidungsschemas (siehe Primärkollektivität)
  • Feststellung des und der Anderen
  • Kultur als Platzhalter für Rasse (neue Formen von Rassismus argumentieren kulturalistisch)

Die Kritik am Konzept der klassischen Interkulturalität ist im wesentlichen identisch mit der  Kritik am “alten Kulturbegriff”. Kultur wird hier sehr eindimensional verstanden und fast immer auf Herkunftskultur reduziert.

Kulturen sind nicht abgrenzbar

Mit der Vorsilbe (inter-) wird die Begegnung von trennbaren Kulturen zwischen denen etwas stattfinden kann mitgedacht. Es treffen aber nie Kulturen aufeinander und klar abgrenzbar voneinander sind Kulturen in der Regel auch nicht! Die auf dem Konzept der Interkulturalität fußenden Kulturdimensionen, die versuchen Kulturen vergleichend nebeneinander zu stellen sind.

Kulturen sind keine Kugeln

Nach Wolfgang Welsch ist die Beschreibung heutiger Kulturen als Inseln bzw. Kugeln (…) “deskriptiv falsch und normativ irreführend”. Die Kulturen haben nicht mehr die unterstellte Form der Homogenität und Separiertheit.8

Interkulturalität rassistisch?

Welsch hält Konzepte wie die Interkulturalität für rassistisch und gefährlich:

Das klassische Kulturmodell ist – zugespitzt gesagt – seiner Struktur nach kultur-rassistisch. Ihm ist – mit dem Insel- bzw. Kugelaxiom – ein Typus von Rassismus eingebaut, der auch dort noch erhalten bleibt, wo man den biologisch-ethnischen Rassismus ablegt, also die jeweilige Kultur nicht mehr unter Rekurs auf ein Volkswesen definiert, sondern stattdessen zu definitorischen Substituten wie Nation oder Staat oder gar zirkulär – zu „Kulturnation“ greift. Denn indem man dabei unverändert an der autonomistischen Form der Kultur festhält, vertritt man strukturell weiterhin eine Art von kulturellem Rassismus. Dieser besagt: Jede einzelne Kultur ist anders als jede andere; nichts aus ihr ist unverändert anderswohin zu übertragen; man muß die Kulturen reinlich trennen und scheiden; es braucht eine Polizei nach innen wie nach außen: nach innen, um über die Authentizität der Kultur zu wachen, die nicht durch Importe verwässert oder durch Einwanderung untergraben werden darf; nach außen, um die Grenzen dicht zu halten: kein freier Personen- und Warenverkehr zwischen den Kulturen, sondern Abschottung, Grenzkontrollen, Schutzzölle sind geboten. 9

Welsch schlägt daher ein neues Konzept, die sogenannte Transkulturalität, vor. Ein Vergleich und damit auch eine Gegenüberstellung der beiden Konzepte ist unter der Konzeptbeschreibung der Transkulturalität zu finden.

Interkultur 2.0

Unter dem Namen Interkulturalität können sich allerdings auch Kulturvorstellungen verbergen, die den neuen Kulturbegriff in all seinen Facetten vertreten. Diese nenne ich hier Interkulturalität 2.0.

Interkulturalität als „Zwischenkultur“

Ein gutes Beispiel für die Reformer, die das Label Interkulturalität für sich einfach neu definieren ist Stefanie Rathje. Sie deutet auch  die wörtliche Bedeutung “Interkulturalität“ im Sinne von “Zwischenkultur” ganz neu. Im Sinne der Multikollektivität kann diese “Zwischenkultur” bei einer neuen Begegnung eben nicht die Begegnungsebene zweier Kulturen sein.

“Interkultur” ist nach Rathje eher eine zwischen den beiden Begegnungsteilnehmer_innen entstehende Übergangsebene von Fremdheit zu Bekanntheit, von Verwirrung zu Kultur.10

Denn nach Rathje zeichnet sich Kulturalität nicht durch Homogenität, sondern vor allem durch Bekanntheit von Differenzen aus. Demgegenüber ist Interkulturalität dann durch Unbekanntheit, bzw. durch Fremdheit von Differenzen auszeichnet. Interkultur ist demnach also der flüchtige Zwischenzustand  der dann durch Kennen lernen und “interkulturelle Kompetenz” in Kultur umgewandelt werden kann.

Interkultur neu gedacht ...
Abbildung aus: Rathje, Stefanie (2006): Interkulturelle Kompetenz – Zustand und Zukunft eines umstrittenen Konzepts, in: Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Jena.

Wenn Kultur wirklich konsequent als Eigenschaft aller Arten von Kollektiven verstanden wird, dann kann sie auch ohne weiteres als Kohäsion zwischen Individuen aus beispielsweise unterschiedlichen Nationalkulturen gedacht werden, die in interkultureller Interaktion mit Hilfe interkultureller Kompetenz Normalität erzeugen, dadurch ihre Zugehörigkeit zu bestimmten National-Kollektiven jedoch nicht aufgeben, sondern ihrer jeweiligen Multikollektivität modular-additiv ein weiteres, ein gemeinsames Kollektiv hinzufügen.11

Interkultur – Kultur-im-Zwischen

Mark Terkessidis möchte das Wort Kultur in seiner Neudefinition von “Interkultur” vor allem als übergreifendes Prinzip der Organisation verstanden wissen.12 Da es ihm nicht um die Unterschiedlichkeit der Kulturen geht, schreib er nicht von “Interkulturen” sondern von “Interkultur”, was er als “Kultur-im-Zwischen” übersetzt.13 Der Begriff beschreibt für Terkessidis den Ausgangspunkt und Prozess, in dem sich Deutschland in Bewegung begeben muss: Es geht um das Leben in einem uneindeutigen Zustand und die Gestaltung einer noch Unklaren Zukunft.14

Reflektierte Interkulturelle Pädagogik

Um deutlich zu machen, dass in der pädagogischen Praxis nicht mehr die klassische Vorstellung von Interkulturalität als Grundlage genommen wird, haben Ulrike Hormel und Albert Scherr den Begriff der „reflektierten interkulturellen Pädagogik“ vorgeschlagen:

Eine selbstreflektierte interkulturelle Pädagogik weist darauf hin, dass kulturelle Differenzen weder notwendig Ursache von Problemen und Konflikten, noch allein als ein Effekt sozialer Ungleichheit verständlich sind. Sie bricht mit der Prämisse eines naiven Kulturalismus, der zufolge Individuen Angehörige einer Kultur und durch diese geprägt sind. Sie fordert zur Auseinandersetzung mit den Bedingungen, Formen und Folgen von ethnischen, kulturellen und religiösen Zuschreibungen und Identifikationen sowie ihrer gesellschaftspolitischen, sozialen und individuellen Bedeutung auf.15

Ziel einer so verstandenen reflektierten interkulturellen Pädagogik ist ein sich-selbst-in-Bezug-setzen zu jeglicher Art von kulturellen Ausdrucksformen in einer Migrationsgesellschaft. Zugleich geht es darum, den Stellenwert von „Kultur“ in der Migrationsgesellschaft kritisch zu hinterfragen, soziopolitische wie sozioökonomische Rahmenbedingungen des Miteinanders einzubeziehen und in ein Verhältnis zu „Kultur“ als Konstruktion und nicht als etwas fraglos Gegebenen zu setzen. Zudem bezieht eine reflektierte interkulturelle Pädagogik Perspektiven antirassistischer Pädagogik ein und denkt Einflussfaktoren wie Geschlecht, soziale Schicht, Alter oder politischer Status mit.16

Interkulturalität – man weiß nie was drinsteckt!

Trotz Interkulturalität 2.0 habe ich ein Problem mit dem Begriff der Interkulturalität. Nicht dass ich alle darunter laufenden Konzepte, Vorstellungen und Arbeiten ablehne. Im Gegenteil: auch unter dem Label Interkulturalität wird neu gedacht und gute Arbeit gemacht!

Für mich besteht das Problem darin, dass ein Großteil der unter dem Label “Interkulturalität” laufenden Konzepte eher noch den Vorstellungen der klassischen Interkulturalität verpflichtet sind und die wichtigen Veränderungen des neuen Kulturbegriffs noch nicht zur Kenntnis genommen haben.

Da ich die Kritikpunkte an diesem klassischen Konzept sehr ernst nehme, plädiere ich für einen neuen Begriff. Denn bei dem Label  “Interkulturalität” weiß man nie genau, was eigentlich drin steckt, gefährliche Vereinfachung, oder innovative Ideen. Andere Konzepte, wie die Transkulturalität, haben diese Sorgen nicht, denn sie sind als Kritik und Neuformulierung von Kultur und Begegnung vor dem Horizont des neuen Kulturbegriffs entwickelt worden.


Weitere Kulturkonzepte

Transkulturalität, Multikulturalität, Hyperkulturalität, Transdifferenz


  1. Thomas, Alexander (2005): Das Eigene, das Fremde, das Interkulturelle. In: Thomas, Alexander/Kinast, Eva-Ulrike/Schroll-Machl, Sylvia (Hrsg.): Handbuch Interkulturelle Kommunikation und Kooperation – Band 1: Grundlagen und Praxisfelder. 2. Überarbeitete Auflage. Göttingen, S.43
  2. Ebd.
  3. Zitiert nach: IKUD®Seminare (2011): Interkulturelle Kompetenz, unter: http://www.ikud-seminare.de/veroeffentlichungen/interkulturelle-kompetenz.html (abgerufen am 06.05.2015)
  4. Ebd.
  5. Ebd.
  6. Hiller, Gundula Gwenn (2010): „Was machen Sie denn da eigentlich?“ – oder: FAQ – 10 Fragen zu interkulturellen Trainings an Hochschulen. In: Hiller, Gundula Gwenn/Vogler-Lipp, Stefanie (Hrsg.). Schlüsselqualifikation Interkulturelle Kompetenz an Hochschulen – Grundlagen, Konzepte, Methoden. Wiesbaden: S.35-56, hier S.46
  7. Thomas, Alexander (2005)
  8. Wolfgang Welsch, Vortrag von 1991: Transkulturalität – Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen“ abgedruckt, in: Information Philosophie, Heft 2, 1992; erweiterte Fassung in: Dialog der Kulturen. Die multikulturelle Gesellschaft und die Medien, hrsg. von Kurt Luger u. Rudi Renger, Wien 1994
  9. Ebd.
  10. Rathje, Stefanie (2006): Interkulturelle Kompetenz – Zustand und Zukunft eines umstrittenen Konzepts, in: Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Jena, online unter: http://www2.uni-jena.de/philosophie/iwk/publikationen/interkulturelle_kompetenz_rathje.pdf
  11. Ebd.
  12. Mark Terkessidis: Nach der Flucht. Neue Ideen für die Einwanderungsgesellschaft, Reclam 2017, S.41
  13. Ebd. S.42
  14. Ebd.
  15. Hormel, Ulrike/Scherr, Albert: Bildung für die Einwanderungsgesellschaft. Perspektiven der Auseinandersetzung mit struktureller, institutioneller und interaktioneller Diskriminierung, Springer VS, 2004, S.15.
  16. Yassmin Karakasoglu in: Karakasoglu/Yassmin, Paul Mecheril/Jeannette Goddar: Pädagogik neu denken! Die Migrationsgesellschaft und ihre Lehrer_innen, BELTZ 2019, S. 55