Wie kann Pädagogik in der Migrationsgesellschaft gedacht und umgesetzt werden? Welche Wege, welche Schwierigkeiten gibt es für Lehrkräfte? Dabei steht u.a. die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle die Haltung von Pädagog*innen für Bildung in der Migrationsgesellschaft spielt – und was das überhaupt ist: Haltung.

Die Migrationsgesellschaft ist ein Verhältnis, in das alle eingebunden sind. Die Autor*innen operieren daher nicht mit Begriffen wie ohne oder mit Migrationshintergrund. Nach Yassmin Karakasoglu gibt es keine Einteilung in Menschen, die von Migration betroffen – und die, die es nicht sind: Die Migrationsgesellschaft ist die Wirklichkeit, in der wir alle leben. Und die ruft uns auf, Pädagogik neu zu denken.

In dem Gespräch zwischen Jeanette Goddar, Yassmin Karakasoglu und Paul Mecheril geht es um Differenz und Identität, Diskriminierung und Dominanzverhältnisse, kulturelle Lebensformen und kapitalistische Strukturen. Thematisiert werden also die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen wir leben und um die Frage, in welchen Verhältnissen wir leben wollen – und welchen Beitrag Pädagogik, konkret die Schule, dazu leisten könnte. Es geht weiterhin darum, wie in einzelnen Fächern gelehrt werden sollte; zum Beispiel, ob Migrationsgesellschaftlichkeit Einfluss auf den Geschichtsunterricht hat oder haben sollte und grundlegend darum, wie Schule der migrationsgesellschaftlichen Realität gerecht werden kann.

Das Buch ist damit eine kurze und gute Einführung in wesentliche Fragen der aktuellen schulbezogenen Migrationspädagogik.

Karakasoglu/Yassmin, Paul Mecheril im Gespräch mit Jeannette Goddar: Pädagogik neu denken! Die Migrationsgesellschaft und ihre Lehrer_innen, BELTZ 2019.