Name d. Methode

Ich von außen – Ich von innen

Ziel(e)

  • Einstieg in die Themen Vorurteile, Schubladendenken und Diskriminierung
  • Reflexion und Austausch über die eigenen Identität und persönliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Schubladen
  • Entwicklung einer kritischen Aufmerksamkeit für alltägliches Schubladendenken und Diskriminierung
  • Austausch über Handlungsmöglichkeiten

Gruppengröße

6-25 Personen

Sprachniveau

leicht – mittel

Dauer

2-3 Stunden

Besonderes Material

Große Papierbögen (Flipchart oder Packpapier) pro Teilnehmer_in: Auf der Vorderseite steht jeweils Oben: „Ich von außen“, darunter ist eine einfache, die Papierfläche ausfüllende, Kommode mit etwa vier Schubfächern gezeichnet. Auf der Rückseite des Papierbogens steht jeweils Oben: „Ich von Innen“, darunter ist eine riesige leere Wolke gezeichnet.

Außerdem ausreichend Kreativmaterial (Wachsmalfarben Alte Zeitschriften/Zeitungen für Collagen, Klebestifte, Bundstifte, Filsstifte etc.)

Beschreibung

1. Alle Teilnehmer_innen werden eingeladen, sich mit den entsprechend vorbereiteten Papierbögen, einen angenehmen Platz im Raum zu suchen (am Tisch, auf dem Boden etc.). Sie können dann kreativ darstellen, wie sie “ von außen“ (Vorderseite) wahrgenommen werden – und welche Schubladen (Stereotype) die Menschen bei ihnen persönlich als erstes sehen (z.B. Blondine, Geflüchteter, Afrikaner, Sportler etc.) und wie sie sich selbst dagegen „von innen“ (Rückseite) darstellen würden …

Die Bilder/Collagen werden in Einzelarbeit erstellt. Alle sind aufgerufen, auch untereinander während der Erarbeitung nicht zu sprechen. Leichte Musik und ausreichend Arbeitsmaterial in der Raummitte sind zu empfehlen.

2. Nach etwa 45Minuten wird eine Pause von 20 Minuten angekündigt. Wer noch fertigmachen möchte, kann dies tun.

3. Dann werden die Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip in Kleingruppen von 3 – 4 Personen eingeteilt, um sich etwa 30-45Minuten entlang folgender Fragen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Selbst- und Fremdwahrnehmung ihrer Identität auszutauschen:

  • Welche Schubladen hast du gemalt/gestaltet/beschrieben und warum?
  • Wann hast du dich mal in eine Schublade gesteckt gefühlt? Hast du dich dabei bewertet gefühlt? Erzähle eine konkrete Situation.
  • Wie hast du dich gefühlt?
  • Wie hast du reagiert? Wie bist du mit der Situation umgegangen?
  • Wie hast Du Dich „von innen“ dargestellt? Warum?

4. Zum Abschluss treffen sich noch einmal alle im Plenum, um ihre Erfahrungen aus den Kleingruppengesprächen auszutauschen und um gemeinsam zu überlegen, welche Handlungsmöglichkeiten es gegen Schubladendenken gibt.

Hinweise

Der Übung sollte eine kleine Einführung über Stereotype und Schubladendenken vorausgehen. Da die Bilder sehr persönlich sind, müssen sie weder gezeigt noch präsentiert werden. Alles was geteilt wird, muss immer freiwillig erfolgen, darauf müssen die Verantwortlichen vorher deutlich hinweisen! Der Austausch in Kleingruppen setzt Vertrauen voraus: Es sollte auch am Anfang an darauf hingewiesen werden, dass konkrete Erfahrungen nur in den Kleingruppen besprochen werden und weder später weitererzählt werden noch in der Großgruppe noch einmal danach gefragt wird. Die Wolke auf der Rückseite symbolisiert Übrigens, dass Identitäten und Selbstwahrnehmungen immer veränderlich sind.

Methode zu Stereotypen