Expertise: Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus dem östlichen Europa erleben in Deutschland vielfach Diskriminierung. Es gibt aber kaum Forschung zum Thema. Die Historiker Hans-Christian Petersen und Jannis Panagiotidis geben einen ersten wissenschaftlichen Überblick.

„Polenwitze“, Arbeit in prekären Jobs, Angriffe auf Unterkünfte: Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus dem östlichen Europa erlebten und erleben in Deutschland vielfach Diskriminierung, Ausgrenzung und Angriffe. Dabei machen Menschen mit Migrationsgeschichte aus dem östlichen Europa mit über 9,5 Millionen Menschen rund 40 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund und rund ein Neuntel der Gesamtbevölkerung aus.

Es mangelt allerdings an Bewusstsein für Rassismus gegen Menschen mit Bezügen zu Osteuropa, das zeigt eine Befragung des Nationalen Rassismusmonitors. Die Autor*innen vermuten als Grund, dass die Personen, die betroffen sind, oft als ‚weiß‘ wahrgenommen werden und daraus geschlossen wird, dass sie nicht von Rassismus betroffen sein können.

Seit der Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 erfuhr das Thema mehr Aufmerksamkeit, wurde aber auch durch russische Propaganda instrumentalisiert. Die Historiker Hans-Christian Petersen und Jannis Panagiotidis geben in einer Expertise für den MEDIENDIENST einen ersten Überblick über den Forschungsstand zum Thema.

Jannis Panagiotidis, Hans-Christian Petersen: EXPERTISE. Antiosteuropäischer und antislawischer Rassismus, Mediendienst Integration, Mai 2023. Zur Webseite und zum Download der Expertise